» Aussichtsturm.
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» Aussichtsturm.
von Sophie am 02.09.2014 14:31Durch Treppen erreicht man den Aussichtsturm, man kann von ihm aus auf die ganzen Länderein herabsehen.
Re: » Aussichtsturm.
von Sina am 11.12.2014 21:52Ich saß mit einigen Mädchen aus meinem Haus am Ravenclaw Tisch in der Großen Halle um Hausaufgaben zu machen, da ich jedoch in letzter Zeit deutlich mehr zu tun hatte als die anderen, aufgrund des Abkommens mit Professor Smith war die Halle schon fast leer bevor ich endlich mein letztes Pergamentstück zusammenrollen konnte. Ich verstaute meinen Federkiel und die Tinte in meiner Tasche und huschte in Richtung Ravenclaw Gemeinschaftsraum. Ich war spät dran und ich sollte mich wirklich beeilen, ehe ich noch Ärger kriegen sollte, wobei ich mich da als Vertrauensschülerin leicht hätte rausreden können. Ich kicherte leicht über meine Gedanken. Das passte gar nicht zu mir! Fast dort angekommen drehte ich dann doch um. Ich wollte noch ein wenig allein sein um meine Gedanken zu sammeln. In letzter Zeit war eben viel passiert. Ich schaute mich länger als Notwendig um. Hier war keine Menschenseele, doch sicher war schließlich sicher. Ich würde nicht noch jemanden in mein Geheimnis einweihen. Nur meine Familie wusste davon, dass ich ein Animagus war. Und Ninka natürlich, schließlich war sie meine beste Freundin und ich konnte mit ihr über ausnahmslos alles reden.. mit einer klitzekleinen Ausnahme. Die Zusammenarbeit zwischen dem Orden und den Champions durfte ich niemanden verraten, Ninka hätte ich vermutlich davon erzählt, wenn es nicht gerade Professor Smith gewesen wäre, mit dem ich das Abkommen getroffen hatte. Da fiel mir ein.. Auch er wusste von meiner Fähigkeit..
Gedankenverloren wie ich in letzter Zeit oft war erschreckte ich mich leicht als ich erkannte, wo mich meine Katzenbeine hingetragen hatten. Ich stand vor dem Büro der Schulleiterin, setzte mich dann allerdings wieder in Bewegung und huschte vorbei. Nun war ich am Aussichtsturm angekommen und wäre ich im Moment ein Mensch gewesen, hätte ich vermutlich ein Kichern nicht zurückhalten können. Zu oft hatte ich mich an diesen Ort zurückgezogen, wenn ich etwas Privatsphäre suchte. Ich verwandelte mich vorsichtshalber zurück, schließlich konnte es immer einmal sein, dass ich jemand anderem begegnen würde. In meiner Tollpatschigkeit, die manchmal auftrat stolperte ich, als ich mich wieder zurückverwandelt hatte und richtete einen Höllenlärm an. Ich hoffte die Schulleiterin hatte das nicht gehört. Ich ging also etwas weiter und betrat den Aussichtsturm. Und dort war tatsächlich schon jemand. Etwas enttäuscht darüber doch keine Zeit für mich genießen zu können überlegte ich schon, ob ich nicht lautlos umkehren sollte, doch nach dem Krach eben würde das keinen Sinn mehr ergeben, also ging ich etwas auf die Person zu und als ich sie genauer betrachten konnte schämte ich mich schon fast für meine Gedanken. Das war Lily, ein Mädchen das zwar deutlich jünger war als ich, doch ich unterhielt mich dennoch gern mit ihr und irgendwie bereitete sie mir immer gute Laune. Mit einem Lächeln auf den Lippen kam ich an und begrüßte sie mit einem kurzen "Hey, Lils." Sie drehte sich zu mir um und ehe sie mir antworten konnte, versuchte ich ihren Gesichtsausdruck zu deuten und sie schien genervt zu sein. "Auch keine Lust auf den Gemeinschaftsraum?" Schlussfolgerte ich. Eigentlich sollten wir um diese Uhrzeit nicht mehr draußen sein, doch auch einige Ravenclaws achteten nicht immer auf Regeln, was in Lilys Fall wohl vermutlich doch eher dem Einfluss ihrer beiden Brüder zuzuschreiben war..
Re: » Aussichtsturm.
von Sina am 12.12.2014 15:02Ich musterte sie kurz und konnte mir nur knapp ein Kichern verkneifen. Von weitem hatte ich es nicht bemerkt, was vermutlich auch die Dunkelheit verursacht hatte, doch ihre Nase war passend zu ihren Haaren komplett rot. Und verschnupft hörte sie sich auch an. Die Arme..
Ich entgegnete "Geht mir genauso." und ich versuchte nicht über Weihnachten nachzudenken, denn das war ein wirklich heikles Thema in meiner Familie. Meine Mutter hatte das Fest geliebt und ihretwegen gefielen wir auch große Freude daran, doch seit zwei Jahren, als meine Mutter ermordet wurde, wird das Thema totgeschwiegen. Es war einfach nicht mal annähernd das Gleiche wie früher. Ich wandte meinen Blick von ihr ab, lehnte mich vorsichtig über das Geländer und schaute in die Dunkelheit. Es gab ein wenig nach, doch daran hatte ich mich schon gewöhnt. Beim ersten Mal hätte ich beinahe einen Herzinfarkt bekommen. Bei dem Gedanken daran musste ich nun doch wieder lächeln, das war schon ewig her gewesen, damals war ich mit meinem Freund hier gewesen. Ihn hatte ich auch schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen.. Also natürlich von Weitem, doch nie richtig. Ich wandte mich wieder zu Lily und beschloss ihr die halbe Wahrheit zu erzählen. Das mit Professor Smith würde ein Geheimnis bleiben. "Ich wollte ein bisschen Zeit für mich haben." das klang vermutlich nicht sonderlich freundlich, was keinesfalls beabsichtigt war also verbesserte ich mich. "Beziehungsweise.. ich wollte in keinem überfüllten Raum sein, wenn du verstehst was ich meine." Die kleine Anspielung am Ende verstand sie mit Sicherheit. Der Gemeinschaftsraum war um diese Zeit immer komplett voll, ich hätte zwar auch direkt in den Schlafsaal gehen können, doch die frische Luft war dann doch etwas reizvoller.
Es begann ein Wenig zu nieseln und meine Laune besserte sich schlagartig. Ich genoss das kalte Nass auf der Haut. Auch wenn es etwas kühl war, konnte Regen nie schaden, denn wenn es zu dieser Jahreszeit regnete war es zu kalt für Schnee und das war das Einzige, das zählte. Ich hasse Kälte über alles..
Re: » Aussichtsturm.
von Sina am 13.12.2014 17:10Es war sehr still zwischen uns, doch ich genoss es ein Wenig, denn nur so konnte ich mich auf die Umgebung konzentrieren. Würde es nicht regnen, wäre diese Stille vermutlich unangenehm doch das leise gleichmäßige Prasseln beruhigte mich und gab mir ein Gefühl von Geborgenheit. Ich fühlte mich im Regen wohl. Das lag wohl an meiner Vergangenheit. Als meine Mutter starb hatte ich mich immer wieder zurückgezogen und im Regen konnte man meine Tränen nicht sehen. Auch das leise Schluchzen ging in dem Plätschern unter, welches entstand, wenn der Regen auf den Boden prallte.
Lilys Stimme durchbrach die Stille, doch war im Einklang mit dem Geräusch des Regens, das nun etwas lauter geworden war. Ich brauche einen Moment um meine Gedanken zu sammeln. So simpel ihre Frage doch war, fiel es mir trotzdem schwer eine Antwort zu finden..
"Ich weiß es noch nicht." antwortete ich wahrheitsgemäß. "Aber vermutlich gehe ich nach Hause und verbringe Weihnachten mit meinem Dad." Ich sagte bewusst nicht Familie, denn meine kleine Schwester verbrachte Weihnachten eigentlich nie zu Hause. Sie hatte der Tod unserer Mutter noch schwerer getroffen als uns andere. Und meinen Bruder hatte ich nicht mehr gesehen, seit er im Ausland studierte. Es wäre zwar schön gewesen, etwas Abstand von dem grausamen Fest zu bekommen und von Freunden abgelenkt zu werden, doch ich würde meinen Vater niemals allein lassen. Das war ich ihm schuldig.
Meine Haare wurden allmählich strähnig und das Wasser tropfte an ihnen herunter auf den Boden des Turms. Dieses Geräusch durchbrach die angenehme Geräuschskulisse. Es hörte sich einfach bizarr an. Zu dumpf..
Ein Windhauch zog vorbei und durch die Nässe wurde es unangenehm kalt, doch eigentlich machte mir das nichts aus. Ich warf einen Blick auf Lily, die ohnehin schon krank war. Ich sah ihr an, dass sie den Regen nicht mochte, wollte sie darauf jedoch nicht ansprechen, das würde sie womöglich veranlassen wieder rein zu gehen und irgendwie gefiel mir ihre Gesellschaft.